Jeden Freitag feiern wir in meiner Akademie Facebook Gruppe unsere Erfolge, besinnen uns auf die Dinge, für die wir dankbar sind. An diesem ersten Freitag des Jahres war das Thema natürlich die Highlights des vergangenen Jahres. Die Dinge, auf die du mit Dankbarkeit zurück schaust.
Natürlich waren die Antworten divers – mancher hatte ein fantastisches Jahr, mancher nicht.
Daher die Frage: War dein 2017 einfach SCH…? Meins schon. Eigentlich. Ende 2016 habe ich einen Schritt getan, den ich jahrelang vor mir hergeschoben hatte. Die Konsequenzen waren einschneidender, als ich es mir jemals hätte vorstellen können – für mich UND meine Kinder.
Aber schliesslich ging kein Weg mehr daran vorbei und ich bin gegangen. Bin meinem Traum gefolgt und von Basel nach Berlin gezogen. Das war das Ende unserer Familie. Damit hatte ich nicht gerechnet. Schliesslich bin ich meinem Mann 20 Jahre lang um die ganze Welt gefolgt. War jetzt nicht er dran?
Die Trauer um meine Familie hat schwer auf mir gelastet.
Ich war plötzlich alleinerziehend. Stand vor der grössten Herausforderung meines Lebens. Glaub mir, wenn du es nicht selbst erlebt hast, kannst du dir nicht vorstellen, wie schwer es ist, allein für zwei PreTeenager verantwortlich zu sein. Ich ziehe vor allen Frauen den Hut, die diese Situation meistern. Ich hätte es niemals geschafft, wenn ich mein Business nicht gehabt hätte.
Und dann die Abschiede…
Ich habe viele Menschen verloren im letzten Jahr. Gute Freunde verschwanden einfach, ohne ein Wort. Ich war einige Male schwer, schwer enttäuscht…und verletzt. Habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe, womit ich das verdient habe, was ich hätte besser machen können…immer wieder.
Und nicht nur das – als Alleinerziehende fällst du plötzlich aus sozialen Strukturen, in denen du dich bisher zu Hause gefühlt hast. Du wirst nicht eingeladen zu diversen Festivitäten, weil du nicht mehr reinpasst. Zu anderen Anlässen gehst du nicht, weil du dich so unwohl fühlst zwischen all den happy families.
Und dann die Diagnose…
Klar, dass bei all diesen Schlägen und der jahrelangen Zerrissenheit auch der Körper sich meldet. Aber als mein Arzt mich im April in die Hämatonkologie schickte, bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Zum Glück habe ich “nur” eine chronische Blutkrankheit. Yippie.
Jetzt wird es dich vielleicht überraschen, wenn ich sage:
Ich bin unendlich dankbar für dieses Jahr.
Ja, ich hätte es manchmal auch gern leichter gehabt. Und manchmal fühle ich mich, als hielte das Universum alle Prüfungen der Welt für mich bereit. Aber eins ist sicher:
Diamanten entstehen unter Druck.
Und ich muss nicht lange suchen und nicht gross in die Ferne schweifen, um zu sehen, dass fast alle Menschen, die ich kenne, und Milliarden von Menschen, die ich nicht kenne, es viel schwerer haben als ich. Grössere Herausforderungen zu bewältigen haben oder bewältigt haben. Echte Katastrophen.
Nimm das bitte nicht persönlich.
Probleme lassen sich nicht vergleichen. Es wird dir nicht helfen, dir zu sagen, dass in Afrika Menschen hungern und dass es dir im Vergleich doch einfach super geht, wenn du in Wahrheit zutiefst unglücklich bist. Aber egal, wie die äusseren Umstände aussehen, am Ende liegt die Entscheidung bei dir.
Wir Deutschen fokussieren uns gern auf das Negative. Unsere Meckerei ist sprichwörtlich. Das prägt. Objektiv gesehen geht es in Deutschland fast allen besser als dem Rest der Welt. Was ist bloss los mit uns?
Danke. Es geht mir gut.
Dankbarkeit ist eine Fähigkeit. Man kann sie trainieren wie einen Muskel. Und es ist eins der wenigen Dinge, die uns nachweislich und messbar glücklicher machen. (Ich schenk dir gern mein Dankbarkeitsjournal. Das ist ein DinA4 PDF, das du dir für jede Woche ausdrucken kannst. Hier kannst du es herunterladen – mit einem Klick!)
Seit dem Feuer von 2009 bin ich jeden Morgen dankbar, dass ich frische Luft zum Atmen habe. Das ist ein Anfang. Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem meine Kinder gesund aufwachen. Wenn ich alle meine Rechnungen bezahlen kann und trotzdem am Ende des Monats noch was übrig ist. Dafür, dass ich in meine persönliche und berufliche Entwicklung investieren kann.
Es gibt 1000 oberflächliche und andere Dinge, für die ich dankbar sein kann. Es ist einfach eine Frage des Fokus.
Wir können lernen dankbar zu sein, ohne den ganzen MIST, der uns belastet, auszublenden. Ohne nur durch die rosarote Brille zu schauen. Wir können lernen, Dankbarkeit als Instrument zu nutzen, als Motor, der uns zu Glück und Erfüllung bringt.
Wir können lernen, dankbar zu sein für Herausforderungen und Hindernisse, weil sie es sind, die uns stärker machen. Und gleichzeitig hoffen, dass es mal eine Weile einfach leicht geht.
Aber der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe ist: Undankbarkeit ist gefährlich.
Denn “You get what you focus on.” Du bekommst, worauf du deinen Fokus richtest. Wenn wir den Fokus auf all das richten, was wir NICHT haben…werden wir nur mehr davon bekommen. Genau wie du keine Karotten ernten wirst, wenn du Runkeln säst, wird wer Mangel sät, niemals Fülle ernten.
Ich bin dankbar, denn ich habe es geschafft. Ich ALLEIN habe für mich und meine Kinder gesorgt. Mein Business ist gewachsen. Ich habe mir ein kleines Netzwerk aufgebaut in meiner neuen, alten Stadt. Ich lebe in meiner Traumwohnung – ich muss mich manchmal immer noch kneifen!
Vor allem weiss ich heute, wie stark ich bin. Wie schwach ich bin. Was wichtig ist. Und was nicht.
Ich weiss, dass ich nicht aufgeben werde, meine Träume und Ziele zu verfolgen. Dass ich meiner Mission treu bleiben werde: Frauen zu stärken.
Und eins ist sicher: Ich bin noch ganz am Anfang.
Wofür bist du in diesem Jahr dankbar? Schreib’s in den Kommentar!
Liebe Kathrin,
Ich bin u.a. dankbar für Frauen wie dich, die ehrlich schreiben, dass das Leben nicht nur aus Erfolgen und Hochs besteht. Die es schaffen, die Tiefen zu meistern und daran zu wachsen.
Frauen, wie du und ich😊
Weiter so und ein erlebnisreiches 2018!
Danke Sandra!!! Dir auch ein grossartiges 2018!
Liebe Kathrin,
danke für diese wunderbaren Zeilen! Du bist ehrlich und authentisch und schreibst klar und deutlich über die Dinge so wie sie sind. Jeder bekommt vom Leben seine Aufgaben und Prüfungen und es liegt an uns an diesen zu wachsen und sich zu entwickeln.
Es ist so schön wenn man erkennt, genau dafür dankbar sein zu können.
In diesem Sinne ein gesegnetes und inspirierendes neues Jahr mit lieben Grüßen
von Sabine
Das wünsche ich dir auch, Sabine!
Liebe Kathrin, von Herzen danke ich Dir für Deine Offenheit, dass Du Deine Erfahrungen so frei teilst; für Deinen Mut, Deine Power, mit denen Du anderen Mut machst. Dankbar bin ich für meine Arbeit als Qigong-Gesundheitscoach, weil Qigong auch dann noch hilft, wenn nichts mehr geht. Seltsam, dass ich noch kein Business daraus gemacht habe. Dankbar bin ich für die Chance, dass es das noch werden kann. Alles Gute im neuen Jahr!
Danke für deine Wertschätzung! Das bereitet schon jedes Mal Herzklopfen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, offen zu sein. Der Moment, in dem du spürst – ich bin nicht allein. Wenn ich das Frauen vermitteln kann, dass wir nicht allein sind… das gibt Trost und Hoffnung! Und Kraft!
Ich bin total dankbar für die Fügungen des Lebens. Das ich nun nicht in einem Wohnwagen in Süditalien sitze, wie es geplant war, nachdem wir unsere Wohnung in Berlin aufgelöst haben, sondern ich in einem schönen großen Haus mitten in der Natur in der Nähe von Kassel am Kamin sitze. Es gibt einen schönen Garten mit Feuerplatz, Gästezimmern und einem kleinen Seminarraum und ich freue mich riesig all das jetzt mit Workshops, Erlebnisabenden und Auszeiten zu beleben. Was ein Wunder. <3
Das klingt wirklich WUNDERbar! Hast du darüber geschrieben?
Liebe Kathrin, ich bin dankbar dafür, dass sich keiner meiner Krebsverdachtsmomente bestätigt hat, dass unsere Familie trotz Distanzehe funktioniert, dass meine Kinder gesund sind und ich gute Partner und Aufträge habe. Ich bin dankbar für jeden Morgen und jeden Abend, für das Wetter und die netten oder bescheuerten Begegnungen jeden Tag, da ich nur so lernen kann.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute. Und falls ich Dir helfen kann, so melde Dich einfach bei mir in Würzburg. Liebe Grüße von Verena
Ah…du auch. Ich freue mich mit dir!!! Bleib gesund!
Wenn ich diese bloggartikel von dir Kathrin gelesen habe, war ich unendlich dankbar, dass ich bei dir in Juni bei VIP Tag war, dich persönlich kennenlernen dürfte, dass ich meiner inneren Stimme nachgegangen bin und für dich bei dir dein Heilbild gemalt habe. Dein Artikel ist das beste Feedback was ich bekommen konnte.
Ich konnte in vergangenem Jahr unglaublich viel von dir lernen und bin mittlerweile sehr klar damit, was und wie ich meine Bilder/Coaching präsentieren und anbieten kann. Dank einem sehr traurigen Sterbefall in Familie kurz nach Traumbussiness in Köln hab ich nochmal ( von meiner Nahtoderfahrung abgesehen) verstanden, wie kostbar das Leben ist – und auch, dass jeder von uns selbst über eigenes Leben entscheiden darf und soll.
Danke Kathrin
P.S.: Wenn ich deine Videos anschaue und du zu mir von Bildschirm redest, fühle ich, was für geniale Göttin in mir wächst. 😉
Jana – du bist eine grossartige Frau und von dir sind diese lieben Worte ein riesiges Kompliment! Schön, dass du da bist.
Liebe Katrin,
danke für Deinen Artikel. Ich war auch alleinerziehend und ich weiß, wovon Du sprichst. Ich bin inzwischen dankbar für das Ende meiner Ehe. Ja, ich bin meinem ersten Mann so dankbar, dass er gegangen ist. Und wir sind inzwischen gut befreundet. Aber das ist nicht von heute auf morgen und von alleine passiert. Es war ein langer Prozess. Und trotzdem war es eine Herausforderung, alleine zu sein.
2016 habe ich meinen Job verloren. Zuerst war mein Herz gebrochen. Inzwischen bin ich ehrlich dankbar, dass das passiert ist, weil ich dadurch den Mut nehmen konnte, mein Traumbuch zu schreiben und den Mut nehmen musste, ein Business zu gründen. Und nun merke ich, dass die Selbstständigkeit genau mein Ding ist, die größte Erfüllung zu diesem Zeitpunkt. Noch vor vier Jahren wäre es nicht der richtige Zeitpunkt gewesen. Aber 2016/17 war genau der richtige Zeitpunkt, weiß ich im Nachhinein. Aber von alleine wäre ich nicht auf die Idee gekommen.
2017 war ein schwieriges und ein wunderschönes Jahr für mich. Ich habe mein Opus Magnus veröffentlicht, ein innovatives Buch von 460 Seiten, und drei weitere kleinere Bücher. Ich liebe es, Bücher zu schreiben, habe ich gemerkt. Ich habe mein Business gegründet und angefangen, ganz viel darüber zu lernen. Jetzt weiß ich genau, wo ich hin will. Das ist spannend und aufregend. Ich habe sehr nette Menschen kennengelernt und Hilfe gefunden. Ich habe meine erste Traumkundin gewonnen. Ich habe weiter gelernt umzudenken. Ich bin noch mitten im Prozess, muss noch viel lernen und schaffen und finanziell habe ich es noch nicht “geschafft”, aber ich fühle mich auf einem guten Weg. Ich bin dankbar für meine Jungs, meinen Mann und die neuen bedeutungsvollen Begegnungen und Ideen. Ich bin dankbar, dass ich dabei sein darf, meine Leidenschaft zu leben. Ich bin so dankbar, dass ich Zugang zu gesundem, veganen Essen und sauberem Wasser habe. Das genieße ich jeden Tag so unglaublich.
Ich wünsche Dir für 2018 Gesundheit und Freude.
Liebe Grüße
Friderike
Das ist wunderbar und wieder mal der Beweis, dass sich die grössten Prüfungen oft als der grösste Segen erweisen. Schön, dass es dich gibt!
Liebe Kathrin,
vielen Dank für Deinen Offenheit und Deinen Mut.
Auch für mich war 2017 eines der schwersten Jahre überhaupt (Trennung und persönliches und berufliches Tief sind nur die Eckpunkte) und ich bin stolz darauf, dass ich noch DA bin. Und auch sehr dankbar für alles, was ich lernen durfte. 🙂
Ich wünsche Dir für 2018 nur das Allerbeste und alle Kraft, die Du brauchst!
Alles Liebe
Christina
Das sah aber ganz anders aus, Christina! 😉 Happy New Year!
Ja, schon möglich. Es gab ja zum Glück auch schöne und ganz wunderbare Momente. Vorallem im 2. Halbjahr.
Aber so oder so – es gibt mir keine Kraft über die schweren Ereignisse öffentlich zu schreiben und zu reden , daher mache ich das nur begrenzt und hauptsächlich mit den engsten Menschen um mich herum. 😉
Alles Liebe
Christina
Ganz richtig!
Danke für Deine Offenheit, Kathrin
Mir bestätigt es, dass mein Bauchgefühl “gar nicht so schlecht” ist. Mir fiel es nämlich zum Teil sehr schwer, Deinen Videos zu folgen. Meistens habe ich abgeschaltet. Ich spürte, dass hinter dem “alles superduper” noch was anderes steckt, Schwere. Ich konnte Dir deswegen nicht vertrauen. Ich hätte es leichter gefunden, Du sagst, dass Du gerade in einer schweren Situation steckst, über die Du jetzt nicht sprechen möchtest – und machst dennoch weiter. Hast Dich entschieden, es erst jetzt rauszulassen – auch gut. Manchmal ist es wichtig, sich für eine gewisse Zeit zu schützen.
Ich bin dankbar für meine verletzliche Seite – die mir manchmal auch (scheinbar) ganz schön im Weg stehen kann. Es ist gut, seine Grenzen zu kennen – die Verletzlichkeit zeigt wo sie sind.
Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft, viel Inspiration für 2018 und bin ganz neugierig darauf wie es dieses Jahr bei Dir weiter geht.
Hallo Shivani, ich danke dir für dein offenes Feedback. Allerdings hast du vielleicht einfach zu früh abgeschaltet. 😉 Ich bin SEHR offen mit meiner Situation umgegangen. Selbst in meinen Webinaren spreche ich immer ganz offen über die Ups and Downs, im Business und im Leben.
Liebe Kathrin,
mein 2017 war Anfang Februar bestimmt von einer Krebsdiagnose, die nach eingehenden Untersuchungen im Krankenhaus nur noch palliativ behandelt werden konnte. Bauchfell und umliegende Organe waren betroffen und bereits metastasiert. Wenn überhaupt, war an Operation erst nach einer Chemotherapie zu denken.
Fünf Jahre zuvor hatte ich die Chemo trotz eines aggressiven Tumors in der Brust abgelehnt und mich lediglich operieren lassen. Es war auch alles gut gegangen. Doch jetzt sah ich die Notwendigkeit ein und stimmte zu.
Vor Beginn der ersten Chemo im März ließ ich mir die Haare kurz schneiden. Das sollte den Übergang auf Glatze leichter gestalten.
Einen Tag nach der zweiten Chemo flog ich mit dem Einverständnis meines behandelnden Arztes nach Griechenland, um dort mit Freunden griechische Ostern zu feiern. Tabletten gegen Übelkeit und ein Rollstuhl, der mich vom Abfertigungsschalter zu meinem Platz im Flieger brachte, erleichterten mir die Reise. Und auf meiner Insel holten mich Freunde ab.
Von den drei Wochen, die mir bis zur dritten Chemo blieben, kotzte ich eine, während der beiden bis zu meinem Heimflug verbrachte ich den vielleicht letzten Aufenthalt auf meiner Herzensinsel mit meinen Freunden und langen Spaziergängen am Meer.
Von einer befreundeten Friseurin ließ ich mir eine Glatze scheren. Erfahrungsgemäß sollten nach der zweiten Chemo die Haare ausgehen. Und die dann auf dem Kopfkissen herumliegenden Haare wollte ich erst gar nicht sehen. Weil ich keine Perücke tragen wollte, hatte ich mehrere Schals mitgebracht und diverse Tuchbindetechniken schon mit Hilfe von youtube-Videos vor dem Spiegel ausprobiert.
Betreut wurde ich in den drei Wochen in meinem kleinen Apartment von griechischen Freunden, die direkt unter mir wohnten. Sie hatten vor meiner Ankunft den Kühlschrank gefüllt und kamen jeden Morgen, um nach mir zu sehen.
Einen Tag vor der dritten Chemo landete ich wieder in Berlin. Die weiteren vier Behandlungen bis Juli überstand ich im ständigen Wechsel zwischen Übelkeit und Wohlbefinden . Doch, auch wenn es mir körperlich schlecht ging, hatte ich nie eine dunkle Stunde. Ich akzeptierte die Diagnose und die Tatsache, dass ich möglicherweise bald sterben würde.
Wenn ich häufig lese ich, dass Menschen gegen den Krebs “kämpfen”, kann ich das schlecht nachvollziehen. Ein Kampf hat in meinen Augen immer etwas sehr Verzweifeltes und Verbissenes. Mir schien das Energieverschwendung, und ich konzentrierte mich lieber darauf, mir Gutes zu tun und Freude zu haben, wie z.B. ein Studium an der FU, das seit zwei Jahren mein Leben bereichert. Das setzte ich mit Unterbrechungen – je nach Befinden – fort. Meine Kommilitoninnen wussten Bescheid und unterstützen mich, indem sie mir die Lerninhalte der versäumten Kursstunden zuschickten.
Meine Tätigkeit als Coach unterbrach ich bis zum Jahresende, da ich meine Klient/innen nicht durch kurzfristige Terminabsagen verunsichern wollte, wenn ich mich nicht stark genug für Gespräche fühlte.
Anfang August nahte die Stunde der Wahrheit. Drei Wochen nach der letzten Chemo stand das alles entscheidende CT bevor. Es gab zwei Optionen: Durch die Chemo hat sich nichts geändert, oder die Metastasen haben sich so weit zurückgebildet, dass ich operiert werden kann.
Die Zeit wurde langsam knapp. Ich hatte bereits im Vorjahr für Mitte August meinen zweimonatigen Aufenthalt in Griechenland gebucht. Nun, den müsste ich eventuell aufschieben, wenn die Operation anstand. Bei der anderen Option wollte ich wie geplant fliegen.
Endlos scheinende vier Tage wartete ich auf das Arztgespräch, in dem mir das Ergebnis mitgeteilt werden sollte.
Mein Arzt – seit seiner Erlaubnis, die Griechenlandreise zu Ostern antreten zu dürfen, mein Held – zeigte mir ein paar Aufnahmen des Bauchraums und der befallenen Organe. Ich sah nur weiße und graue Flecken, ansonsten schwarze Masse.
Dann strahlte er mich an und sagte, es seien weder ein Tumor noch Metastasen erkennbar. In der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit anderen Spezialisten sei man übereinstimmend der Meinung gewesen, dass keine Operation notwendig sei.
10 Tage später, am 13. August, flog ich wie geplant auf meine Insel, um am 15. August, einem der höchsten griechischen Feiertage am Gottesdienst und der anschließenden Prozession zu Ehren der Muttergottes, “Panagia”, teilzunehmen. In einer kleinen orthodoxen Kapelle hatte ich zuvor schon mehrere Kerzen angezündet.
Obwohl nicht im herkömmlichen Sinne gläubig, wollte ich mich auf diesem Weg beim Universum – oder wie jeder von uns diese Macht auch immer nennen mag – bedanken.
An jedem Morgen, wenn ich die Augen öffne, und während vieler Momente des Tages, sage ich “Danke” für das Leben, das mir neu geschenkt wurde.
Meine Pläne? Ich überprüfe gerade, ob ich 2018 noch zu dem stehen will, was ich bisher getan habe, sortiere neu, verabschiede mich von einigen Dingen – auch von Menschen, die ich einmal zu meinen Freunden gezählt habe – und bin neugierig auf das, was mir dieses Jahr so bringen wird.
Herzliche Grüße
Sylvia
Das ist eine unglaubliche Geschichte, die Hoffnung macht! Kommst du am 12. Januar zu mir zum Visionboarding? 😉
Liebe Sylvia, was für eine unglaublich berührende Geschichte. Danke! – Liebe Kathrin, danke dir für deine Offenheit. Solche Offenheit brauchen wir alle! – Ich wünsche euch Beiden viele weitere Danke! …und jedem von uns ebenfalls.
Ich habe 2 Jahre Lernen hinter mir mit Enttäuschungen die weitestgehend aber “nur” finanzielle und berufliche Enttäuschungen waren. Von falschen Beratern bis hin zu falschen Freunden. Das war zeitweise anstrengend, das Danke wiederzufinden. Das Besinnen auf das Danke hat mich zu meinen Wurzeln zurückgeführt, hat mir meine Freunde wertvoll sortiert und ich genieße den unberechenbaren, wundervollen Weg der jetzt sich aufgetan hat. Dieser wäre nicht so intensiv ohne die Verirrungen und Entwicklung-Täuschungen.
Liebe Susanne, ja, wenn die Täler nicht wären würden wir die Gipfel auch nicht schätzen. Danke für’s Teilen und ein Frohes Neues Jahr!
Liebe Sylvia – und natürlich liebe Katrin – ich lese mich hier gerade so durch. So eine WUNDERVOLLE Geschichte!! Und ich empfinde es mit dem Kämpfen genauso. Ich war Anfang 17 auch Palliativ eingestuft und habe alles gut überstanden, ich vermute indem ich bei mir blieb. Ich habe auch alles “hingeworfen” – es ist nichts wie es war und ich sitze vor meinem Leben wie vor einem weissen Blatt Papier und probiere einfach aus, worauf ich Lust habe. Denn das hatte ich wohl in den letzten Jahren verlernt – zu begreifen was ich möchte, was mir gut tut. Es ist grossartig dass es immer mehr Menschen gibt, die ihre vermeintlichen Schwächen offen zeigen – nur so ist es möglich zu begreifen dass das Leben nicht kontrollierbar ist, wir aber sehr wohl unsere innere Haltung ändern können. Anderen Menschen zeigen, dass sie nicht verzweifeln möchten, es gibt Wege <3 Und diese Wege können sehr schön sein 🙂 Ich danke Euch, Herzlich, Michelle
Ich verfolge Deine Frauenbusiness-Tipps schon seit drei Jahren, als ich mich entschied, meinen festen Job aufzugeben und nur noch als freischaffende Künstlerin zu arbeiten. Du hast mir den Mut zur Selbständigkeit gegeben, obwohl es hier auf Mallorca, wo ich schon lange lebe, nicht leicht ist, Geld zu verdienen.
2017 war phantastisch! Ich bin allen sehr dankbar, die mich bezüglich meiner Malerei unterstützt haben. Dankbar bin ich auch den Personen, die mir die drei Monate zur Seite standen, als ich meinen Knöchel gebrochen hatte. Sicherlich liegt es auch an meinem unerschütterlichen Optimismus, der mich auch schwierige Dinge, positiv empfinden lässt.
Ich finde, ob man nun in einer Beziehung lebt oder nicht, das wichtigste ist, die innere Stärke. So kitschig wie es klingt, Whitney Houston hilft mir immer dabei mit ihrem Song “…I found the greatest love of all – inside of me.”
Auch weiterhin viel Energie und Erfolg für 2018, Kathrin!
Hey Doris, das freut mich zu hören!!! Dir auch ein tolles 2018!
Liebe Kathrin, Deine Geschichte hat mich berührt und ich finde es großartig, dass Du so offen auch diese Seite von Dir zeigst. Ein Hoch auf die Dankbarkeit und die Gabe, an Krisen zu wachsen – eine sehr inspiriende und weise Erfahrung, die Du da teilst und die ich nur bestätigen kann.Wir wissen nur dann, wie kraftvoll wir eigentlich sein können. Du musst das Leben lieben, um es zu Leben und du musst das Leben leben um es zu lieben – Thorton Wilder, ich finde den Satz immer wieder passend.
Ich wünsche Dir ein wunderbares 2018 und freue mich darauf, Dich beim Visionboard kommende Woche persönlich kennenzulernen.Alles Liebe, Claudia
Liebe Claudia, danke dir und ich freu mich auch! Das wird ein Riesenspass!
Für uns zusammen. Gemeinsam macht es einfach mehr Spaß. Starke Worte, starke Frauen, starke Verbindung, starker impact.
Liebe Kathrin, ganz herzlichen Dank für deine offenen Worte! Nur so können wir die Welt gesünder, zufriedener und glücklicher machen! Ja, ich bin auch zutiefst überzeugt davon, dass ausgewählte Menschen mehr Prüfungen zu bewältigen haben, damit sie in ihr wahrhaftiges Strahlen kommen! Deshalb habe ich mich auch im letzten Jahr mit dem Einverständnis meiner Kinder (33 und 40 Jahre) und meines Partners entschieden, nicht mehr zu meiner Vergangenheit zu schweigen. Der jahrelange Missbrauch, die Jahre der häuslichen Gewalt und der Vergewaltigungsüberfall mit Messer und Pistole haben mich zu der Frau, dem Diamanten gemacht, die ich heute bin – selbstbestimmt, kraftvoll, humorvoll, gesund, glücklich. Wenn wir, wie du liebe Kathrin, in unseren Spiegel schauen und unsere Herausforderungen annehmen, machen wir so vielen anderen Frauen Mut, es auch zu tun!!!!
Liebe Katrin.
Danke für diesen wunderbaren Beitrag. So offen, ehrlich, deutlich, empathisch.
Ein Business- Berater sagte mal zu mir ich solle nicht so viel von mir erzählen, die Kundinnen wollen Kompetenz, Mehrwert, Content.
Aber du zeigst das beides geht, kompetent und persönlich rüberkommen.
Das finde ich toll.
Weiter so.
Merci.
Liebe Kathrin,
herzlichen Dank, dass Du offen das ausgesprochen hast, was ich 2005 ähnlich schmerzlich erlebt habe und was Zeit zur tiergehenden Verarbeitung brauchte.
Inzwischen sind meine beiden Töchter 18 und 16 Jahre alt und ich begleite andere Frauen in Krisen und in der Lebensmitte auf ihrer Heldinnenreise zu sich selbst, zu ihren inneren Schätzen und Ressourcen.
Das letzte Jahr war auch für mich sehr herausfordert, denn ich bin selbst erneut durch einen tiefgehenden inneren Erkenntnis-/Tranformationsprozess gegangen. Aus diesem bin ich erst Anfang November mit ganz viel neuer Energie wieder aufgetaucht.
Alles Liebe für 2018,
Karina
Danke für dein Feedback! Alles Gute für 2018
Hallo Kathrin, danke für deine Offenheit, deinen Mut, deine Ehrlichkeit. Dein Ziel ist es, wie du schreibst, Frauen zu stärken. Das, was du bewältigt hast, hat dich zu der Persönlichkeit gemacht, die du heute bist. Und genau das hat dich stark werden lassen. Auch wenn ich das Niemandem wünsche, was du erlebt hast, sehe ich es als “Lebenschule” für deinen Auftrag hier auf Erden, Frauen zu stärken. Wer kann authentischer davon erzählen als jemand, der es selbst erlebt hat! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deinem Herzensbusiness, Leichtigkeit und Kraft. Von Herzen alles Liebe und ein gesegnetes, mit ganz viel Liebe gefülltes 2018 wünsche ich dir. Barbara